Das Ausdünnen
Durch eine Reduktion des Behangs erreicht der Winzer eine Qualitätssteigerung des Traubenmaterials.
Unter Traubenausdünnung ist ein teilweises oder vollständiges Entfernen von ausgewählten Trauben zu verstehen. Das Ausdünnen, gelegentlich auch als grüne Lese bezeichnet, verringert den Stockbehang. Die Trauben werden im Sommer unmittelbar nach der Rebblüte bis zur beginnenden Verfärbung der unreifen, grünen Beeren abgeschnitten.
Die Traubenausdünnung führt zu einer Verbesserung des Blatt-Frucht-Verhältnisses. Die vorhandenen Blätter können mehr Photosyntheseprodukte in weniger Trauben abgeben. So erhöht sich die Konzentration von Zucker und Geschmacksstoffen in den am Stock verbleibenden Beeren, die Traubenreife tritt früher ein. Höhere Qualitäten können eher erreicht werden. Zudem bewirkt eine geringere Stockbelastung eine bessere Holzreife der Reben und damit eine größere Widerstandsfähigkeit.
Das Ausdünnen erfolgt von Hand mit der Leseschere und ist mit einem hohen Arbeitsaufwand von ca. 50 bis 90 Arbeitsstunden pro Hektar verbunden. Entfernt werden zwischen 20 % und 70 % der gebildeten Trauben, bei Junganlagen sogar bis 100 %.