Die Rebblüte
Ein guter Blühverlauf ist entscheidend für die optimale Ausbildung und den gleichmäßigen Reifeverlauf der Trauben.
Nach dem Austrieb wachsen die Triebe und bilden in dieser Zeit Rispen aus. Diese tragen eine Vielzahl von Einzelblüten, aus denen sich die Beeren entwickeln. Je nach Rebsorte bilden sich pro Trieb 1 bis 2, bei fruchtbaren Sorten auch bis zu 4 Blütenstände, die als Gescheine bezeichnet werden. Aus ihnen entstehen nach Ausbildung der Beeren die späteren Trauben.
Die Blüten sind mit einem Käppchen verschlossen, das aufspringt und Stempel und Staubgefäße freigibt. Die europäischen Edelsorten sind zwittrig aufgebaut. Bestäubung und Befruchtung erfolgen daher selbstständig. Aus den bestäubten Fruchtknoten entwickeln sich sofort nach der Blüte die Beeren, während die unbefruchteten Blüten verkümmern und abfallen. Die Fruchtansätze sind am Anfang sehr klein, grün und hart.
Die Blüte findet je nach Vegetationsfortschritt nach dem Austrieb von Ende Mai bis Ende Juni statt. Für einen zügigen Blühverlauf ist warmes, trockenes Wetter mit Temperaturen über 15 Grad Celsius Voraussetzung. Wenn während der Blüte die Temperatur absinkt, kann es zu starken Verrieselungsschäden (Nichtbefruchtung und dadurch Abfallen einzelner Blüten) kommen und nur wenige Beeren reifen im Herbst heran. Besonders empfindlich sind die Sorten Muskat Ottonel, Neuburger, Riesling und St. Laurent.